Er ist einer der ältesten bundesweiten Wettbewerbe, seit 1959 gibt es ihn, den Vorlesewettbewerb, veranstaltet vom Börsenverein des Deutschen Buchhandels.

Durchgeführt wird er in Kooperation mit Schulen und anderen Bildungseinrichtungen und richtet sich an Schülerinnen und Schüler der 6. Klassen.

Am Auguste-Pattberg-Gymnasium fand er am 23. November statt und war diesmal fest in weiblicher Hand. Die fünf Schülerinnen, die an den Start gingen, hatten sich in den  internen Klassenentscheiden als beste Vorleserinnen qualifiziert und vertraten nun als Klassensiegerinnen beim Schulentscheid die fünf Parallelklassen. Vor einer gespannten Jury stellten sie in der Schülerbibliothek des APG ihr Können unter Beweis: In der ersten Runde lasen sie jeweils einen Ausschnitt aus einem selbst ausgewählten Titel vor: Helene Walter, 6a, beeindruckte mit ihrem Lesevortrag aus „Warrior Cats – Fluss der Finsternis“ von Erin Hunter; mit einem ausdrucksvoll vorgetragenen Auszug  aus dem Jugendroman „Zurück in Sommerby“  von Kirsten Boie vertrat Svenja Hähnlein die 6b, und gelungen präsentierte Lea Heck einen Ausschnitt aus dem Titel „Gangsta Oma“ von David Williams. Lara Böhme, 6d, bewies ihre hohe Lesefähigkeit durch einen atmosphärisch gut umgesetzten Vortrag aus dem Jugendbuch „Ein Mädchen namens Willow“ von Sabine Pohlmann, und Lotta Kiefer, 6e, verlieh ihrem Text aus dem Roman „Ein Sommer, der nie enden soll“ von Debbie Michiko Florence Lebendigkeit und Spannung.

Nach einer kurzen Pause, in der sich die Jury zu einer ersten Beratung zurückzog, folgte die zweite, die entscheidende Runde, in der aus einem Fremdtext gelesen wurde: „Gesucht: Anne Bonny, Piratin“ von Manfred Theisen. Der Klappentext gibt erste Informationen über dieses  spannende und lesenswerte Buch: „Schon als Kind musste sich Anne Cormac, geboren im Jahre 1700 als uneheliche Tochter eines wohlhabenden irischen Rechtsanwalts und einer Hausangestellten, als Junge verkleiden, damit niemand ihre wahre Identität herausfinden konnte. Nachdem ihre Eltern dann in das amerikanische Charles Town ausgewandert waren, damals Zentrum des florierenden Sklavenhandels und fragwürdiger Doppelmoral, sollte sie plötzlich die sittsame Tochter sein, Spinett spielen und Französisch lernen und schöne Kleider tragen. Das ist nicht ihr Ding…“

Alle fünf Sechstklässlerinnen zeigten ihre hervorragenden Leseleistungen und entsprachen damit den anspruchsvollen Kriterien des Wettbewerbs: Im Bereich der Lesetechnik sind das flüssiges Lesen, angemessenes Lesetempo, sinngemäße Betonung und Stimmlage; im Bereich der Interpretation sind es das atmosphärisches Erfassen des Textes, der lebendig und nuancenreich gestaltete Vortrag und seine Ausdruckskraft und Dynamik.

In diesem Jahr fiel der Jury, bestehend aus Fachbereichsleiterin Claudia Schmidt, Brigitte Schön und Dominik Weber die Entscheidung besonders schwer, denn alle fünf Vorleserinnen erwiesen sich als Meisterinnen in der hohen Kunst des Vorlesens. Aber schließlich stand die Schulsiegerin fest: Es ist Svenja Hähnlein aus der Klasse 6b. Ein herzlicher Glückwunsch geht an alle Teilnehmerinnen, die mit einer Urkunde und einem kleinen Preis ausgezeichnet wurden. Svenja Hähnlein erhielt außerdem einen Büchergutschein; sie wird das APG beim Kreisentscheid vertreten, wofür ihr die gesamte Fachschaft Deutsch kräftig die Daumen drückt.

Claudia Schmidt

Die Fotos zeigen die Klassensiegerinnen Lotta Kiefer (6e), Lara Böhme (6d), Helene Walter (6a), Lea Heck (6c) und Schulsiegerin Svenja Hähnlein (6b) zusammen mit den Mitgliedern der Jury und Schulleiter Dr. Thomas Pauer.