
Mit wissenschaftlicher Neugier und beeindruckendem Engagement haben sich auch in diesem Schuljahr zahlreiche Schülerinnen und Schüler des Auguste-Pattberg-Gymnasiums an der ersten Runde des bundesweiten Wettbewerbs „Chemie im Alltag – das Experiment“ beteiligt und hervorragende Ergebnisse erzielt. Unter dem einprägsamen Titel „Das Bananen-Tattoo“ widmeten sich die Teilnehmenden in der Wettbewerbsrunde 2024/25 einer alltagsnahen, zugleich aber chemisch höchst anspruchsvollen Fragestellung: Was steckt hinter der charakteristischen Bräunung von Bananen – und lässt sich dieser Prozess möglicherweise beeinflussen oder gar verhindern?
Im Zentrum der experimentellen Untersuchungen stand die enzymatische Bräunung, ein Phänomen, das nicht nur Bananen, sondern auch viele andere Obst- und Gemüsesorten betrifft. In vielfältigen Versuchsreihen untersuchten die Schülerinnen und Schüler, wie der Zusatz von Haushaltsmitteln wie Speiseessig, Natronlösung oder Zuckerlösungen den Verlauf der Bräunung beeinflusst. Auch die Wirkung von Reduktionsmitteln, wie sie etwa in Tintenlöschstiften enthalten sind, wurde dabei einbezogen.
Darüber hinaus untersuchten die Schülerinnen und Schüler den Einfluss der Temperatur auf die Enzymaktivität, wodurch die jungen Chemikerinnen und Chemiker zentrale biochemische Prinzipien experimentell erfahrbar machten. Die Ergebnisse knüpfen direkt an alltägliche Erfahrungen aus der Küche an: Warum etwa verfärben sich geschnittene Äpfel oder Avocados – und was kann man dagegen tun?
Besonders faszinierend war die Beschäftigung mit Enzymen als Biokatalysatoren, etwa bei der Frage, warum Naturjoghurt mit frischen Ananas-Stücken nach einiger Zeit bitter schmeckt oder weshalb Gelatine-basierte Tortengüsse durch frische Ananas nicht fest werden. Anhand von Versuchen mit frischer und gekochter Ananas, Gummibärchen und Joghurt konnten die Schülerinnen und Schüler anschaulich nachvollziehen, wie eiweißspaltende Enzyme – sogenannte Proteasen – wirken und weshalb sie sogar in modernen Waschmitteln zur Entfernung hartnäckiger eiweißhaltiger Flecken eingesetzt werden.
Die Auseinandersetzung mit dem Braunwerden von Obst führte die Teilnehmerinnen und Teilnehmer an dem renommierten Wettbewerb so nicht nur an zentrale Begriffe der Biochemie und Lebensmittelchemie heran, sondern verdeutlichte eindrucksvoll, wie stark wissenschaftliche Erkenntnisse mit dem Alltag verwoben sind – ein Anliegen, das der Wettbewerb „Chemie im Alltag“ seit vielen Jahren erfolgreich verfolgt.
Schulleiter Dr. Pauer gratulierte den erfolgreichen Schülerinnen und Schülern herzlich zu ihren hervorragenden Ergebnissen und dankte den Lehrkräften der Fachschaft Chemie für ihre engagierte Unterstützung.
Claudia Schmidt