Präventionsveranstaltung am Auguste-Pattberg-Gymnasium

Elterninformationsabend zum Thema Medien

Ob Smartphones oder Tablets, Messenger oder Apps, WhatsApp oder Snapchat – die Digitalisierung prägt zunehmend unsere Lebenswelt, und unsere Entwicklung zu einer Mediengesellschaft schreitet rasant voran. Umso wichtiger ist es, besonders junge Menschen zu einer konstruktiven und kritischen Auseinandersetzung mit der Medienwelt zu befähigen. Am Auguste-Pattberg-Gymnasium versteht man daher Medienbildung als Befähigung der Schülerinnen und Schüler, sachgerecht, selbstbestimmt und

verantwortungsbewusst in der medial geprägten Medienwelt zu agieren und sie zu sensibilisieren für einen reflektierten Umgang mit digitalen Angeboten.

Da bei diesem wichtigen Thema eine intensive Kooperation mit den Eltern unverzichtbar ist,

gehört am APG ein Medien-Elternabend seit Jahren zur festen Einrichtung, der auch in diesem Jahr große Resonanz fand. Neben einer großen Zahl interessierter Eltern konnte Studiendirektor Andreas Link im Ganztagesbereich des APG die Referenten des Abends begrüßen, Franziska Hahn vom Kreismedienzentrum Buchen-Mosbach und Sven Schumacher vom Polizeipräsidium Heilbronn, Abteilung Prävention. Der erfahrene Polizist hatte in den Wochen zuvor bereits Präventionsveranstaltungen in den sechsten Klassen des APG geleitet.

Beide informierten als ausgewiesene Experten auf diesem Gebiet über Risiken und Gefahren im Netz.

„Das Internet ist kein rechtsfreier Raum“, erklärte POK Schumacher und erläuterte, welche Straftatbestände im Rahmen von Mobbing im Netz vorkommen können. Er klärte über Persönlichkeitsrechte auf und verwies in diesem Zusammenhang auf das Recht am eigenen Bild, den Schutz des höchstpersönlichen Lebensraums und das Urheberrecht. Aufnahmen, auf denen Freunde oder Bekannte zu sehen sind, darf man nicht allzu unbekümmert im Internet veröffentlichen, und das Downloaden von Bildern, Videos, Software oder Musik kann ebenfalls problematisch sein.

Auch die Bedeutung angemessenen Kommunikationsverhaltens unterstrichen beide Referenten. Kinder und Jugendliche können in den sozialen Netzwerken gezielter Beleidigung ausgesetzt sein, wogegen ein sorgfältiger Umgang mit eigenen Daten und ausreichende Schutzeinstellungen der eigenen Profile vorbeugen könnten.

Gefahren, die mit Computerspielen verbunden sind, führte Franziska Hahn vor Augen. „In-App-Käufe können teuer werden“, erklärte sie. Dabei werden Nutzer während eines Computerspiels dazu animiert, weitere Spielfunktionen einzukaufen. Sie gab Tipps, wie man sich davor schützen kann.

Ein besonders heikles Thema schnitt POK Schumacher an: Cyber-Grooming. Der Begriff bezeichnet die gezielte Manipulation von Minderjährigen und jungen Erwachsenen im Netz mit dem Ziel, sexuelle Übergriffe zu begehen. Daher forderte der Polizist hier zu besonderer Wachsamkeit auf. „Sexuelle Belästigung im Netz ist keine Seltenheit. Fast ein Viertel aller Kinder und Jugendlichen wurde bereits im Netz von Erwachsenen zu einer Verabredung aufgefordert. Täter suchen sich ihre Opfer auf Plattformen wie TikTok und Snapchat oder in Videospielen wie Fortnite. Man weiß nie, wer hinter einer Spielfigur steckt“, warnte er eindringlich. „Nur klare Regeln im Umgang mit Fremden im Chat können Kinder im Netz schützen.“

Abschließend betonten Hahn und Schumacher die Bedeutung des steten Austauschs der Eltern mit ihren Kindern. Das Internet sollte man gemeinsam erkunden und erschließen, denn Eltern seien Vorbild und Orientierung ihrer Kinder. Daher sei eine gute Vertrauensbasis zwischen Eltern, Kindern und Lehrkräften  die beste Voraussetzung dafür, dass ein verantwortungsvoller Umgang mit den Medien gelingt.

 

Claudia Schmidt