„Von allen Welten, die der Mensch erschaffen hat, ist die der Bücher die Gewaltigste.“
So bewertet Heinrich Heine (1797 – 1856) die bahnbrechende Erfindung des Buchs, das die Entwicklung der Schrift, eines Zeichensystems also, und des Buchdrucks als Voraussetzung hat.
Im 21. Jahrhundert sind wir mittlerweile allerdings mit einer solchen Flut meist bewegter Bilder – auf den Bildschirmen von Handys, Tablets, Laptops und PCs – konfrontiert, dass die Bedeutung der Schrift und der Bücher immer mehr in den Hintergrund zu geraten scheint.
Umso wichtiger ist es daher, das Lesen und die Leselust zu fördern: Der landesweit ausgeschriebene Vorlesewettbewerb leistet dazu einen wertvollen Beitrag. Jedes Jahr im Herbst nehmen unsere 6. Klassen begeistert daran teil: Zunächst ermitteln die Deutschlehrer mit ihren Schülern die Klassensieger, die dann auf Schulebene gegeneinander antreten.
Gelesen wird in zwei Durchgängen: Zunächst lesen die Schüler aus einem Jugendbuch ihrer Wahl, dann folgt ein zweiter Durchgang mit einem unbekannten Text. Die Vorlesezeit beträgt jeweils etwa drei Minuten.
Sicheres, flüssiges Lesen ist dabei die Grundvoraussetzung. Darüber hinaus geht es darum, die Atmosphäre des Geschehens anschaulich umzusetzen und durch passende Betonung, Stimmlage, Tempo und bewusst gesetzte Pausen den Text lebendig werden zu lassen.
Wer sinnerschließend betont, die Stimmung des Textes angemessen unterstreicht und eine Tonlage wählt, die dem Geschehen entspricht, hat gute Chancen auf den Sieg.
In diesem Jahr war es wieder ein spannendes Kopf-an-Kopf-Rennen, und am Start waren die Klassensieger der 6a, b, c und d:
Luise Ernst (6a) las aus Adriana Mathers “Killing November”, und Julia Laci (6b) hatte einen Auszug aus „Liz Kiss: Mauerblümchen duften besser“ ausgewählt. Bastian Helmstädter brachte den Jugendroman „Die Chroniken von Mistle End: Der Greif erwacht“ mit, und Malena Schmitt hatte sich für einen Text aus Kirsten Boies „Ein Sommer in Sommerby“ entschieden.
Der Fremdtext stammte aus dem Jugendroman „Elektrische Fische“ von Susan Kreller.
Vier souveräne Vorleser waren angetreten, und die Entscheidung fiel der Jury nicht leicht. Am Ende stand der Sieger aber schließlich fest: Bastian Helmstädter aus der Klasse 6c. Er vertritt das APG nun in der nächsten Runde, beim Regionalentscheid.
Claudia Schmidt
Das Foto zeigt
die Klassensiegerinnen und den Schulsieger
und die Mitglieder der Jury: Silke Zimmermann, Dominik Weber und Claudia Schmidt