MINT-Projekt der DHBW am Auguste-Pattberg-Gymnasium ermöglicht vertieften Einblick in Ingenieurwissenschaften 

Was haben viola cornuta, das Hornveilchen, und die klassischen Ingenieurdisziplinen miteinander zu tun? Eine ganze Menge, wissen die Schülerinnen der 8. Klassen des Auguste-Pattberg-Gymnasiums. Im Rahmen eines Projekts der DHBW Mosbach bauen die Gymnasiastinnen Bewässerungsanlagen für die zarten Frühlingsblüher. Ein Computerraum des Neckarelzer Gymnasiums wurde daher kurzerhand in ein Labor verwandelt, in dem – neben Bildschirmen und Tastaturen – die Materialien bereitstehen: Jede Schülerin hat eine Holzscheibe aus Feldahorn vor sich, darauf eine Pflanze und einen kleinen Eimer aus Zink, außerdem Bauteile für eine Pflanzenbewässerungsanlage. Unter dem Motto „Wasser und IT“ hat Peter Steinert, Laboringenieur für Elektrotechnik und akademischer Mitarbeiter der DHBW, das Projekt entwickelt. „Die Schülerinnen bauen eine Anlage, die mit einem Sensor die Feuchtigkeit in den Pflanztöpfen misst. Das Gehirn der Anlage ist ein Mikrocontroller. Sobald die Feuchtigkeit im Pflanztopf zu gering ist, wird der Pflanze aus einem Vorratsbehälter Wasser zugeführt“, erklärt der erfahrene Ingenieur. Die Schülerinnen programmieren diesen Mikrocontroller so, dass die Anlage keinen Tropfen mehr als nötig liefert. „Wasser ist schließlich eine kostbare Ressource“, so Steinert. Die Materialien, die die Schülerinnen nutzen,  sind äußerst ansprechend gestaltet und besonders hochwertig. Etwa 60 €, in Teilen finanziert von der DHBW, kosten sie für eine einzige Anlage. 128 Stück werden im APG  gebaut.  Die Kunststoffteile sind im 3-D-Druck entstanden, sie wurden von Marina Haissig konstruiert, die zusammen mit Lena Heller das von Steinert konzipierte Projekt am APG leitet. Beide sind Studentinnen für Elektrotechnik bzw. Mechatronik an der DHBW Mosbach. „Wir haben uns für hochwertige Bauteile entschieden, weil das Nachhaltigkeit bedeutet, sie gehen im Anschluss an das Projekt in den Kreislauf des APG über“, führt Steinert aus. Schülerinnen und Schüler der 6. Klassen werden die Bewässerungsanlagen nutzen, um das Wachstum von Bohnenpflanzen zu untersuchen. Im Gespräch mit dem engagierten Ingenieur erkennt man schnell, dass MINT (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Technik) für ihn eine Herzensangelegenheit ist. Weil Frauen in Ingenieurberufen noch immer unterrepräsentiert sind, ist das Projekt zunächst bewusst auf Mädchen ausgerichtet. Im April folgt allerdings der zweite Teil, und dann sind die Akteure im „Labor“ des APG ausschließlich Jungen. Zwei Schüler der Klassenstufe 11 des Neckarelzer Gymnasiums werden zu dieser Zeit ihr BOGY an der DHBW absolvieren, die Aufgaben der beiden Studentinnen im Projekt übernehmen und die Achtklässler anleiten. Die beiden verantwortlichen Lehrkräfte am APG, StR Thomas Engelhardt und StR Ronnie Heinzmann unterstreichen den motivationalen Charakter des Projekts: „Es ist hochmotivierend für unsere Schülerinnen und Schüler, Hard- und Software selbständig zu kombinieren und das Zusammenwirken zu erfahren. „Unsere Bildungspartnerschaft mit der DHBW Mosbach ist eine fruchtbare Verbindung, die ein großes didaktisches Potenzial birgt und eine Bereicherung darstellt“, zeigt sich Schulleiter Dr. Thomas Pauer überzeugt von der Qualität der wertvollen Kooperation.

Claudia Schmidt